Alles bleibt anders gleich

Auf Zeitreise mit der FPÖ und andere Ausflüge ins Nirgendwo.

Jetzt also wieder Klopapier. Und Nudeln. Man hört aus einzelnen Supermärkten in Wien, dass wieder gehamstert wird, die einschlägigen Regale waren Samstag leer oder nur mehr halbvoll. Ich darf daran erinnern, dass ein einzelnes, halbleeres Regal dieses Land nach Meinung vieler gefährlich in die Nähe einer Hungersnot rückt, selbst wenn es sich bei den fehlenden Objekten um Klopapier handelt, das sich nur bedingt zum Essen eignet. Kochrezepte mit Papier als Zutat sind selten, Avocados allerdings passen nach gängiger Meinung zu allem, sie verleihen jedem Gericht eine nussige Note.

Ich bin freilich erstaunt, dass die gehorteten Waren aus dem Frühjahr schon verbraucht sind. Man kann natürlich zwei Mal am Tag Nudeln essen, sie sollen auch sehr gut zu Kaffee sein, die Kärntner tunken sie sogar ein, einfach weil sie alles eintunken, was sie in die Hände bekommen. Aber beim Klogang gibt es ja gewisse Limits, wenn man nicht künstlich nachhilft. So schlimm ist dieses Home-Office jetzt auch wieder nicht, dass man ein Gutteil der Zeit am Häusl verbringen muss, nur um Vorräte abzuarbeiten. Toilettenpapier eignet sich zudem nur bedingt für einen alternativen Einsatz, etwa als Zeichenpapier, Notizblock oder zum Abtrocknen. Also wo ist es hin?

Gestern erreichte der offenkundige Notstand schließlich sogar die Spitzenpolitik. „Kaufst Klopapier Du wieder gern, ist der Lockdown nicht mehr fern?“, reimte Neos-Bundeschefin Beate Meinl-Reisinger auf Twitter. Es macht schon was mit uns, dieses Corona.

Die Hamsterei hat weniger die Ursache in der mitunter patscherten Kommunikation der Koalition. Seit etwa zwei Wochen kursiert zumindest in Wien, weiter hinaus komme ich derzeit nicht, das Gerücht eines zweiten Lockdowns, den die Regierung vorbereiten würde. Nun ist strittig, ob es überhaupt einen ersten Lockdown gab, jedenfalls wurde das Gerücht dem Umfeld von Werner Kogler zugeordnet, was es quasi amtlich machte. Ende Oktober sollen für zehn Tage die Rollbalken runtergehen. Als mir jemand vorige Woche von dem Plan erzählte, hielt ich ihn für so grob unlogisch wie ich das heute noch tue. Leider nimmt das Leben aber recht wenig Rücksicht auf mich und meine Empfindungen, also verbreitete sich die Geschichte weiter wie der süße Brei, diesmal eventuell unter Beimengung von Nudeln.

Am Freitag wurde der Vizekanzler sogar in der ZiB 2 darauf angesprochen und dementierte heftig, aber in der Kogler-Version eben. Er sagte also nicht „Unsinn, stimmt nicht, Punkt“. Sondern er holte ein bisschen aus, schob das Gerücht Norbert Hofer in die Schuhe, was nur eingeschränkt stimmt, empfahl der „ganzen blauen Truppe“ die Konsultation eines „Sektenbeauftragten“, nannte das Gerücht schließlich „völlig an den Haaren herbeigezogen“.  Das kann stimmen, aber auch nicht. Ich kenne etwa ein renommiertes Unternehmen, das den Mitarbeitern letzte Woche per Rundschreiben empfahl, sich auf einen möglichen Lockdown vorzubereiten.

Nun ist auch nicht auszuschließen, dass uns nächste Woche ein Komet trifft, sehr wahrscheinlich ist es nicht und so ähnlich ist es bei Corona. Keiner weiß wie sich die Infektionszahlen entwickeln werden, also fügte Kogler auf Nachfrage, ob nicht doch ein Lockdown denkbar wäre an: „Wir gehen nicht davon aus, dass es dazu kommt“. „Wir gehen nicht davon aus“ ist nicht „das schließe ich mit hundertprozentiger Sicherheit aus“. Der eine oder andere hörte das, machte sich einen Reim daraus, vielleicht war er sogar stimmiger als der von Beate Meinl-Reisinger, und griff bei Nudeln und Klopapier beherzt zu. So einfach ist das manchmal.

Die Amerikaner haben derzeit einen anderen Gesprächsstoff, ihr Präsident wurde am Freitag ins Spital geflogen, Donald Trump hat Corona-Symptome. Ich wünsche niemandem welche Krankheit auch immer an den Hals, ich bin da etwas altmodisch, auch deswegen enthalte mich jedweder Ironie. Ich beobachte nur, wie vieles sich schlagartig ändert, wenn man plötzlich persönlich betroffen ist. Donald Trump, der noch vor wenigen Tagen ohne Maske und Abstand den Gockelhahn unter einer Herde Parteihühner gegeben hatte, marschierte nun einsam und allein durch die Wiese des Weißen Hauses – man sollte da übrigens wieder einmal den Rasen mähen – jedenfalls schritt er auf den Helikopter zu, der ihn ins Krankenhaus bringen sollte. Sein Gesicht war ernst, soweit man das sehen konnte, als er den Fotografen und Kameraleuten  Daumen hoch“ zeigte, wirkte das seltsam aufgesetzt. Die Maske, die er schon mit allerlei Namen verteufelt hatte, bedeckte sein Gesicht bis knapp unter die Augen. Er trug sie plötzlich auch im Freien und das ohne zu murren.

Es ist ein entscheidender Moment in der Pandemie und zwar für die gesamte Welt, man sollte das nicht unterschätzen. Ich glaube einmal an das Gute und setze voraus, dass Trump keine Show abzieht, um die letzten Wochen des Wahlkampfes zu dominieren, ein paar Tage mit der Krankheit zu ringen, um dann als Held, als Drachentöter, als „Man in Full“, wie das Tom Wolfe vermutlich ausdrücken würde, als harter Kerl also, zurückzukehren. Kommt der US-Präsident schwer durch Corona, dann wird das für Millionen auf der Welt ein Signal sein, das Virus ernster zu nehmen. Hat er einen milden Verlauf, wird es für die Warner schwierig mit ihren Argumenten. Sie treten gegen einen Zeitzeugen an, der auf Twitter knapp 88 Millionen Follower hat, auf Instagram 22 Millionen Abonnenten, auf Facebook 31 Millionen, einen digitalen Weltpräsidenten also.

Trump soll übrigens bereits Mittwochfrüh positiv getestet worden sein, einen Tag vor der TV-Debatte, enthüllte nun der Epidemiologe Eric Feigl-Ding. Wenn das stimmt, fuhr er in vollem Bewusstsein zu einer Spendenveranstaltung in New Jersey, auf der 50 Teilnehmer auf ihn warteten, die jeweils 250.000 Dollar für seinen Wahlkampf gespendet hatten. Sich mit einer Viertelmillion in den Klub der Coronapositiven einzukaufen – es gibt bessere Geschäfte, meine ich. Mittlerweile wurden 25 Personen aus dem Trump-Umfeld positiv getestet, alle, die an der TV-Debatte mit Joe Biden beteiligt waren, sollen in Quarantäne.

Wie es Trump tatsächlich geht? Die Informationen dazu sind widersprüchlich. Gestern zitierten US-Medien eine anonyme Quelle aus dem Weißen Haus, die von einem schweren Krankheitsverlauf sprach. „Die nächsten 24 Stunden sind entscheidend, die nächsten 48 Stunden kritisch. Wir sind noch auf keinem klaren Weg zu einer vollständigen Genesung“, hieß es. Später folgte das offizielle Dementi. „Dem Präsidenten geht es gut“, sagte Stabschef Mark Meadows. Er wurde allerdings dann auch als jene Quelle geoutet, die davor anonym eben von jenem „schweren Krankheitsverlauf“ gesprochen hatte. Trump twitterte „alles in Ordnung“. Aber war er das selbst? Sean Conley, Chef des Ärzteteams im Militärkrankenhaus Walter Reed in Bethesda nördlich von Washington, wich bei einer Pressekonferenz mehrfach der Frage aus, ob Trump künstlich beatmet werde. Die „New York Times“ hatte online darüber berichtet.

"Lieber Heinz-Christian"

"Lieber Dominik"

Ich war im Internet auch nicht untätig, ich stöbert nämlich im Archiv. Es gibt TV-Konfrontationen, die brennen sich ins Gedächtnis ein, über die redet man vermutlich auch noch in ein paar Jahren, eine davon fand am Freitag auf ORF III statt, Dominik Nepp traf auf Heinz-Christian Strache. Es war das erste Duell der beiden im Fernsehen seit der Ibiza-Trennung und auf vielen Ebenen sehenswert. Eine Auseinandersetzung, die erstaunte, für die Wiener Wahl relevant war, gleichzeitig aber so aberwitzig sinnlos, weil sie sich rein auf der persönlichen Ebene abspielte. Inhaltlich passt zwischen die beiden kein Blatt Papier, der eine könnte mit dem Programm des jeweils anderen antreten, keiner würde es merken. Dominik Strache und Heinz-Christian Nepp, siamesische Polit-Zwillinge, knapp nach der Geburt getrennt.

Irgendwann in der Mitte des Hauens und Stechens schaute Strache von seinem Pult auf, er wirkte irritiert und entgeistert. Er trug diese neuen Hornbrillen, die ihn um ein paar Jahre älter machen und ihn aussehen lassen wie einen Bücheronkel, der Kindern beim Libro oder beim Thalia die Lektüre von „Hatschi Bratschis Luftballon“ empfiehlt. Nepp, der anfangs nervös gewirkt hatte, begann Wirkungstreffer zu erzielen. Strache blickte also Richtung Nepp und sah sich, sich selber. Er stand sich gegenüber, blickte sich in die eigenen Augen, aber es war nicht er, sondern Dominik Nepp. Der junge Herausforderer mit dem losen Mundwerk und den forschen Sprüchen, das war er vor 12 Jahren. Da saß er Jörg Haider gegenüber. Die Freiheitlichen hatten sich wieder einmal gespalten, Haider war wieder einmal in die Bundespolitik zurückgekehrt und wieder einmal wurde in Österreich gewählt.

22. August 2008, auch so ein TV-Moment für die Ewigkeit. An diesem Freitag trafen im ORF-Studio Haider und Strache aufeinander, wie diesmal moderierte Ingrid Thurnher, wie diesmal trat Peter Filzmaier als Experte in Erscheinung, nur falls jemand glaubt, die Zeit sei in den letzten Jahren über Österreich nur so hinwegrast. Wie damals nahm man sich vor, keine Schlammschlacht zu veranstalten, wie jetzt wurde es eine, der Junge gegen den Alten, der Vorgänger gegen die nächste Generation. Strache hatte 2008 eine Aktentasche neben dem Sessel stehen. Gegen Ende bückte er sich, holte eine windschiefe Miniatur-Wirbelsäule heraus und feixte: „Das ist ihr Rückgrat, Herr Haider.“ Der Taferl-Rechte wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen.

Es ist verblüffend wie sich alles gleicht. Sicher, modisch hat sich einiges getan seither, Haiders Krawattenknopf war groß wie ein Semmelknödel, die hellbraunen Stiefletten, wie er sie trug, waren gottlob nur eine Zeiterscheinung, waren sie doch oder? Aber inhaltlich erlebten wir den vergangenen Freitag und den Freitag vor 12 Jahren wie eine Blaupause des einen vom anderen.

Damals hatte Haider eine Brille, jetzt trägt Strache eine.

Damals erklärte Strache, das BZÖ werde nach der Wahl „bedeutungslos“ sein. Jetzt sagt Nepp, Strache zu wählen, wäre eine verlorene Stimme.

Damals warf Strache Haider vor, er habe die Österreicher „enttäuscht“, Anhänger und Land „verraten und verkauft“. Freitag sagte Nepp: „Du hast viele Menschen enttäuscht“, „Parteifreunde“ und „Gefolgschaften“.

Damals bestanden beide darauf, das „Original“ zu sein. Jetzt sagte Nepp: „Es gibt nur ein politisches Original und das ist die FPÖ“.

Damals warfen beide dem jeweils anderen vor, eine „Kopiermaschine“ zu sein, abgekupfert seien alle Ideen, Vorschläge. Jetzt wiederholen Strache und Nepp das Spiel.

„Sie sehen Politik immer aus der selbstverliebten Brille ihres Narzissmus“, sagte Strache damals zu Haider. „Sie glauben, dass immer alles mit ihrer Person zusammenhängt.“ Nun, 12 Jahre später, wirft Nepp genau das Strache vor: „Immer nur ich, ich, ich, ich, ich. Ich bin der Größte, ich bin der Beste, ich bin der Schönste. Ich empfehle dir einmal ein bisschen Bescheidenheit.“

Wie damals stritt man über Überläufer, die nicht überliefen oder doch. „Wenn du so eine Strahlkraft gehabt hättest, dann wären viel mehr Menschen mit dir mitgegangen,“ sagte Nepp jetzt.

Es ging bis ins Detail. Strache forderte 2008 einen Gratiskindergarten (den dann das rote Wien 2009 einführte), allerdings nur für österreichische Kinder, die ausländischen sollten zu einem Deutschkurs verpflichtet werden. Nepp will jetzt eine Deutschpflicht für den Gemeindebau.

Nur beim Du-Wort gibt es Unterschiede. Die beiden Erzfreunde blieben diesmal bei „lieber Heinz-Christian“ und „lieber Dominik“, damals bestand Strache auf das Sie. „Herr Haider, ich pflege mit ihnen seit 2005 das vertrauliche Du-Wort nicht.“

Das Duell Haider gegen Strache kann man sich übrigens noch auf YouTube anschauen. Strache nannte es damals „Jutupp“. Die Videoplattform war neu und er es auch. Bei der Nationalratswahl am 28. September 2008 kam die FPÖ dann auf FPÖ 17,5 Prozent, das BZÖ auf 10,7 %. Beide legten im Gleichklang jeweils 6,5 Prozent zu. Nicht einmal zwei Wochen nach dem Wahltag 2008 sollte Haider tödlich verunglücken.

Am Weg ins Spital

Flug ins Ungewisse

Wir müssen über das Augenmaß reden. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat das Wort in die Corona-Debatte eingebracht, es wird uns die nächsten Wochen noch beschäftigen, denke ich. Am Freitag gab es das erste Mal seit März wieder mehr als 1.000 Neuinfizierte innerhalb von 24 Stunden, zumindest konnte man das einer Statistik entnehmen, die vom Gesundheitsministerium stammen dürfte oder auch nicht.

In den vergangenen sieben Monaten haben wir es nicht geschafft, die offiziellen Zahlen zu vereinheitlichen, sie stimmig zu machen, sie umschwirren uns den ganzen Tag über, schwanken wie ein Schiff auf hoher See, manchmal sind es 100 mehr, die sich das Virus eingefangen haben, dann wieder 100 weniger. Tote werden lebendig, wer ein paar Additionen versucht aus dem angebotenen Zahlenwerk zu Neuinfizierten, Infizierten, Hospitalisierten, auf der Intensivstation Liegenden oder aus den Bundesländerwerten, stellt schnell fest, dass an den meisten Tagen hinten und vorne nichts zusammenpasst. Mit dieser Genauigkeit in den Zutaten könnte man nicht einmal einen Gugelhupf backen.

Eine Mutter erzählt mir aus einer Schule in Wien. Der Direktor habe den Eltern geschrieben, dass es einen Verdachtsfall in der Klasse gebe, der betreffende Schüler werde umgehend getestet. Das war am vergangenen Dienstag. Wir haben Sonntag, bis jetzt liegt kein Testergebnis vor. Die Eltern wussten in der Zeit nicht, was tun. Die Kinder daheim lassen? Selber arbeiten gehen und das Risiko in Kauf nehmen, andere im Unternehmen anzustecken? Und dann begannen die Kleinen ein bisschen zu husten und zu schnupfen wie sonst auch im Herbst und dann waren überhaupt alle ratlos. Die meisten Kinder gingen weiter in der Schule, die Lehrer hielten Unterricht querbeet in allen möglichen Klassen. Die Sozialräume und das Lehrerzimmer und der Essensraum und die Bibliothek und der EDV-Raum, alles war offen für alle. Geturnt wurde indoor, es war als hätte Corona eine Bestellliste aufgegeben und die wurde nun in der Schule abgearbeitet.

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: So lange wir nicht schnelle Tests schaffen, werden wir das nicht in den Griff bekommen. Schnelle Tests heißt nicht, dass irgendwer flott kommt und ein Stäbchen in den Hals steckt oder eine Gurgelflüssigkeit verabreicht. Schnelle Tests heißt, dass die Ergebnisse rasch vorliegen müssen. Die Definition von „rasch“ ist nicht, in fünf Tagen, nicht übermorgen, auch nicht am nächsten Tag, sondern am selben Tag. Wenn wir das nicht zustande bringen, dann lassen wir den ganzen Zinnober lieber bleiben, da ist Corona schneller durch eine Klasse als eine neue Verordnung am Tisch.

Mir nutzt es auch nichts, dass es Pressekonferenzen gibt, in denen Gurgeltests versprochen werden und sich Fahrradboten kameragerecht mit den ersten Exemplaren auf die Reise machen. Macht endlich! Testet von mir aus den Achselschweiß, nehmt Haarproben, schaut den Schülerinnen und Schülern meinetwegen tief in die Augen, aber tut endlich.

Aufmarsch der Trump-Ärzte

Ach ja, weil jetzt in Wien die erste Schule damit anfängt, den Schülerinnen und Schülern vorzuschreiben, dass während des gesamten Unterrichts Maske zu tragen ist: verabschiedet euch schnell wieder von dieser Idee. Ich bin sehr für Maßnahmen, die helfen, das Virus einzudämmen, aber das ist schlicht unmenschlich. Stundenlang dasitzen und sich konzentrieren mit einem Mund-Nasenschutz, das ist ernst gemeint?  Der Bildungsminister, der sich bisher gegen Masken ausgesprochen hat, verordnete plötzlich genau das für die Unis. Die Studenten sollen jetzt mit Mund-Nasenschutz zehn Stunden am Tag in den Lernsälen für Prüfungen büffeln. Wir sind dabei, die Gutmeinenden, die Mitmacher, die Verständnisvollen zu verlieren. „Augenmaß behalten“, mahnte der Bundespräsident. Er hat recht.

Aber vielleicht trägt die Regierung jetzt auch durchgängig Maske, die gesamten Stunden im Parlament, am Arbeitsplatz, bei den Pressekonferenzen natürlich auch. Ach nicht? Da wären wir jetzt wieder bei der Zweiklassengesellschaft, ein paar Worte noch dazu, wenn Sie erlauben.

Wer am Wochenende durch die Wiener Innenstadt gegangen ist, erlebte volle Lokale, drinnen wie draußen. War da nicht etwas mit Abstand und Verabreichungen von Speis und Trank nur im Sitzen? In den Freiflächen der Bars standen die Leute dicht an dicht, Bussi-Bussi und Prost. Die Kontrollen fanden woanders statt. Es ist halt weniger schick, wenn die Polizei in der City die Schwippschwägerin eines Generaldirektors vom Aperol wegzieht als wenn man einen Balkanclub in Favoriten aufmischt. Wir hatten in Österreich immer schon eine Zweiklassengesellschat, also mindestens zwei Klassen, und wir werden wohl auch immer eine haben, aber so sichtbar wie momentan war das noch selten.

Ich wünsche einen wunderbaren Sonntag. Meiner beginnt damit, dass ich mich auf den Küniglberg verfüge, um gemeinsam mit Ulla Kramar-Schmidt in der „ORF-Pressestunde“ Dominik Nepp zu befragen. Wenn Sie der Eindruck beschleicht, sie sehen derzeit immer dieselben Leute, dann liegen sie nicht ganz falsch.

Die „New York Times“ gibt jetzt übrigens nicht mehr China die Schuld an der Ausbreitung des Coronavirus, sondern uns. Der Leitartikel auf Seite 1 der Wochenend-Ausgabe beginnt so: „From Austrian ski resort, the pandemic hitched a ride around the world“. Um Touristen aus den USA bauchen wir uns die nächste Zeit nicht bemühen, denke ich. Uns bleiben immerhin Klopapier und Nudeln. Da lässt sich auch was Schönes daraus machen.

Fotos:
TV-Duell Haider/Strache: Picturedesk, Barbara Gindl
TV-Duell Nepp/Strache: ORF, Thomas Jantzen
Trump: AFP, Saul Loeb
Trumps Ärzteteam: AP, Susan Walsh

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