Anrufe aus dem Jenseits

Chats sind out, jetzt wird wieder telefoniert. Mit unterschiedlichem Erfolg.

Der Anruf kam um 11.39 Uhr und er betraf nur einen einzigen Satz, neun Worte. Die Person, die sich am Handy eines „Heute“-Reporters meldete, gehört zum weiteren Umfeld des aktuellen Kanzlerteams und sie trug einen Wunsch/ein Ersuchen/einen Befehl vor, so ganz klar war das nicht. Es dürfte sich aber um ein Begehren mit hoher Dringlichkeit gehandelt haben, denn beim Reporter läutete es in der Folge weitere vier Mal. Er ließ es gewähren.

Der Anruf letzte Woche am Samstag galt nicht mir, aber er wurde mir rasch hinterbracht. Er warf mich nicht aus der Bahn, aber er ließ mich grübelnd zurück. Er sorgte dafür, dass ich mein Bild vom Kanzler und seiner Mannschaft auf den Prüfstand stellte, denn die Puzzlestücke wollten nicht mehr ineinanderpassen. Eben noch schien alles stimmig, aber nun merkte ich, dass auf manchem Körper ein falscher Kopf saß und einige mit den Beinen von Anderen gingen. Nachdem ich die Teile einige Zeit später neu zusammengesetzt hatte, erschien mir das Gesamtbild richtiger, aber dazu später mehr, wenn Sie erlauben.

Zunächst gilt es zu schauen, welchen Eindruck wir international derzeit machen. Einige Berufs-Pessimisten hatten befürchtet, dass es mit unserer Weltgeltung vorbei sein könnte, sobald Sebastian Kurz zum Handelsreisenden mutiert, aber das Gegenteil ist der Fall. Österreich wird rund um den Erdball intensiver denn je wahrgenommen, bestaunt und für seine Leistungen wertgeschätzt, freilich anders als wir das vielleicht erwartet hatten. Unser diesbezüglicher Anspruch wurde immerhin gleich in Satz 1 des Regierungsprogrammes formuliert: „Österreich ist ein wunderbares Land“. Ein Tippfehler, wunderlich sollte dastehen.

Früher kamen Menschen zu uns, um die Lipizzaner zu sehen, Mozart in der Staatsoper zu hören, eine Sachertorte zu essen, sie kannten Falco, Lauda, Schwarzenegger und „Sound of music” und schafften es, den Refrain von „Live is life“ auch – oder nur – mit zwei Promille mitzusingen. Fortan aber werden uns Touristenscharen heimsuchen, weil sie wissen wollen, wie diese Arschlöcher eigentlich so leben. Also wir. Zum wiederholten Male muss ich mich für einen Kraftausdruck entschuldigen, spreche mich aber in der Sekunde von jeder Verantwortung frei. Das seriöse Online-Magazin „Politico“ ist schuld an der Unflätigkeit, es betitelte seine jüngste Auslassung über Österreich nämlich so: „Austria´s ,asshole´ protocols“. Im Englischen klingt das natürlich deutlich eleganter als im Deutschen.

Mit den „Arschloch-Protokollen“ sind nicht jene Sideletter gemeint, die jüngst öffentlich wurden. Es geht vielmehr um die Chats, die aus dem Handy von Michael Kloibmüller plumpsten. Das Telefon des ehemaligen Kabinettschefs im Innenministerium ist zwar nicht ins Klo gefallen, wohl aber ins Wasser. Sein Boot geriet auf der Garten Tulln durch heftige Schaukelbewegungen einer mitgereisten Dame so übel in Seenot, dass die gesamte Besatzung über Bord ging. Nur falls sie denken, bei Soko Donau würden keine realen politischen Fälle nachgespielt.

Kloibmüller reichte das Smartphone an den Verfassungsschutz weiter, bei dem offenbar nicht nur in Kärnten obskure Figuren im Sold stehen, dort gelang die Datenrettung, was gleichermaßen gut wie schlecht für den Kabinettschef war. Die Handyinhalte gerieten an dunkle Mächte, bekamen Füße und wurden schließlich via zackzack.at öffentlich*. In einem dieser Chats sprach Kloibmüller einem der ÖVP zugeneigten Polizisten, der sich unzureichend protegiert fühlte, Mut zu: „Kopf hoch. Merk dir die arschlöcher u wir knöpfen sie uns einzeln vor“. Der Grundstein für die „Politico“-Reportage war gelegt und unser Bild in der Welt fertig gemalt: Wir Arschlöcher sind wieder wer.

Auch Werner Kogler lernt derzeit eher die Kehrseiten des politischen Lebens kennen, er muss sich dafür aber an die eigenen Backen fassen. Am 4. Jänner 2020 hatten sich die Grünen im Salzburger Kongresshaus zu einem außerordentlichen Bundeskongress versammelt, um den Koalitionsvertrag mit der ÖVP durchzuwinken. 246 Delegierte stimmten dafür, nur 15 dagegen, das Regierungsteam wurde mit 99,25 Prozent angenommen. „Es bleibt ein Risiko und nichts anderes behaupte ich“, sagte Kogler in seiner einstündigen Ansprache. Was er verschwieg: Er hatte beschlossen, selbst das größte Risiko zu sein.

Kogler erzählte nämlich den Anwesenden nichts vom geheimen Sideletter, den er mit der ÖVP abgeschlossen hatte. Ob die 40 Mitglieder des Erweiterten Bundesvorstand davon erfahren haben, ist zweifelhaft. Klubobfrau Sigi Maurer sagt ja, die frühere Wiener Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, die den Grünen inzwischen die Radlrücklichter gezeigt hat, will nichts davon gehört haben. Das Kopftuchverbot für Lehrerinnen habe sie aus dem Koalitionspapier extra herausverhandelt, sagt sie, im Sideletter fand es offenkundig eine neue Heimat.

Aber das hat auch seine Richtigkeit so. Der frühere FPÖ-Staatssekretär Reinhard Waneck wies auf Puls 4 Sidelettern den angemessenen Platz zu. Es handle sich um „eine Nebenvereinbarung“, sagte er, „und eine Nebenvereinbarung muss man als solche sehen, ist keine Hauptvereinbarung. Das heißt, an eine Nebenvereinbarung kann man sich halten, man muss sich aber nicht daran halten.“ Das sind also Wurschtpapierln, wenn ich das einmal frei interpretieren darf.

Im Sideletter der aktuellen Regierung findet sich auch ein Pakt über die Vergabe von Spitzenposten. Türkis und Grün teilten sich Verfassungsgerichtshof, Verwaltungsgerichtshof, Bundesverwaltungsgericht, Bundesfinanzgericht, ORF, Nationalbank, EU-Kommissariat, den Europäischen Gerichtshof, das Gericht der Europäischen Union, die Europäische Investitionsbank, den Europäischen Rechnungshof, den Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte und die Finanzmarktaufsicht untereinander auf, alles in allem 34 Top-Jobs. Dazu kamen Dutzende Aufsichtsratsposten in staatsnahen Unternehmen und in der staatlichen Infrastruktur, die Regierungspartner rissen sich davon jeweils ein Drittel unter den Nagel. Aber warum im Geheimen?

Regierungsparteien steht schließlich die Besetzung gewisser Positionen zu. Im besten Fall finden sie geeignete Leute dafür. Im für die Parteien bestesten Fall gehören die geeigneten Kandidaten der eigenen politischen Neigungsgruppe an, im schlechtesten Fall handelt es sich um Flaschen, da ist die Neigungsgruppe egal. Bitter ist es für die Qualifizierten, die Edeltropfen, die es sowieso geschafft hätten, unabhängig davon welche Regierung den Barkeeper gibt. Aber es is ja so: Sobald der Name eines Edeltropfens in einem politischen Personalpakt auftaucht, hat der Edeltropfen das Parteimarkerl auf Lebenszeit am Etikett picken, er steht Seite an Seite mit den Flaschen und ist mit freiem Auge kaum mehr von ihnen unterscheidbar. Dafür gibt es nur eine Lösung: Verbot von geheimen Nebenvereinbarungen, transparente Bestellungen, Einbeziehung des Parlaments, Hearings. Ich bin ganz Ohr, wer bei der nächsten Nationalratssitzung einen entsprechenden Gesetzesantrag einbringt.

Geheimrat

Der Kanzler und der Vizekanzler sind inzwischen geläutert, wie ich überhaupt gelernt habe, dass Sideletter in der Politik seit Menschengedenken offenbar allein deshalb abgeschlossen werden, weil das der jeweilige Regierungspartner in erpresserischer Weise so verlangt. Karl Nehammer und Werner Kogler wollen nun aber Schluss machen mit den Hinterzimmer-Packeleien. Schuld sei sowieso Sebastian Kurz gewesen, sagte Kogler, aber in Nehammer setzt er nun große Hoffnungen: „Ich begrüße es sehr, dass in der Neuaufstellung der ÖVP die Türen wieder aufgehen“. Vielleicht sind es Türln mit Sideletterteilen.

Was Kogler offen und Nehammer durch die Blume sagte, höre ich jetzt öfter. Nach seinem Abgang ist Kurz zu einer bequemem Ausrede für viele geworden. Es ist an allem schuld, was man in den letzten Jahren selbst nicht zusammengebracht hat. Ja, Kurz hat viel Flurschaden angerichtet, er war ein Maulheld, hat das Blaue vom Himmel versprochen. Er hat falsche Erwartungen geweckt, Günstlinge gewähren lassen, ohne selbst einen moralischen Kompass zu haben. Er hat die Politik weiter verhabert und verfilzt, auf den Parlamentarismus gespuckt, Blendgranaten als Feuerwerke vermarktet. Die Aufarbeitung der Ära wird Jahre dauern und vor allem schmerzvoll für jene sein, die dazu in der Lage sind, sich einen Spiegel vorzuhalten. Die anderen werden einfach weitermachen als wäre nichts gewesen.

Aber feig ist es auch, als Politiker jetzt so zu tun, als wäre man einem Monster ausgeliefert gewesen, hilflos, machtlos, zu eigenem Handeln unfähig. Dann hättet ihr halt nein gesagt, als es noch ging. Niemand wurde unter Anwendung von Daumenschrauben dazu gezwungen, in eine Regierung zu gehen, keiner unter Androhung von Folter dazu gedrängt, eine missliebige Vereinbarung zu unterschreiben. Wenn es mir wichtig ist, dass Lehrerinnen weiter Kopftücher tragen dürfen, dann bestehe ich darauf, dass es so bleibt. Dann lasse ich es auch nicht zu, dass es in einen Sideletter gepackt wird. Oder aber das Kopftuchverbot geht mir in Wirklichkeit am Arsch vorbei, um es einmal wie „Politico“ zu formulieren, dann steht das halt in einem geheimen Dokument und meine Unterschrift darunter. Dann darf ich aber nachher keinen Moralischen bekommen, wenn das öffentlich wird.

Herr Kanzler, ich bin gar nicht da

Und dann war das Puzzle plötzlich fertig und die Teile passten. Sie ergaben ein für mich neues Bild der aktuellen ÖVP und es zeigte sich, dass es momentan gleich drei Volksparteien gibt. Die alte schwarze ÖVP unter Johanna Mikl-Leitner, die neue türkise ÖVP unter Sebastian Kurz und die neueste, noch farblose ÖVP unter Karl Nehammer. Drei Gruppierungen in einer Partei, jede von unterschiedlichen Interessen entflammt. Mikl-Leitner will eine schlagkräftige, ländergetriebene ÖVP mit traditionellen Parteiwerten leuchten sehen, kein Chats-Holterdiepolter. Sie hat in weniger als einem Jahr eine Wahl zu schlagen, von der Verteidigung der „Absoluten“ ist sie momentan weit entfernt.

Sebastian Kurz sinnt auf Rache für seine Demontage, dafür braucht er seine Partei als Machtbasis und Kampfeinheit. Es wird häufig übersehen, dass er auf allen Ebenen noch viele Vertrauensleute sitzen hat, aber am vergangenen Wochenende bekam man ein erstes Gefühl davon vermittelt. Die neue ÖVP und Kurz höchstpersönlich sorgten mit ein paar Anrufen dafür, dass der geheime Sideletter der Türkis-grünen Koalition publik gemacht wurde, was wiederum zur Folge hatte, dass der zuvor aufgetauchte geheime Sideletter der türkis-blauen Koalition aus den Medien verschwand. Dass Kurz damit Karl Nehammer mit in die Tiefe riss, nahm der frühere Kanzler als Kollateralschaden in Kauf. Pech gehabt! Die neueste ÖVP wird mit der neuen ÖVP noch viel Spaß haben.

Aus diesem Blickwinkel heraus betrachtet, ist der U-Ausschuss für Nehammer sogar eine große Chance, er ist dort am 2. März der erste Gast. Der Kanzler der neuesten ÖVP kann sich vom Kanzler der neuen ÖVP abgrenzen, er kann eine Mauer zwischen den beiden Welten errichten. Er kann sagen, dass er für einen anderen Stil stehe, dass er mit der Vergangenheit nichts zu tun habe, dass man nun nach vorne blicken müsse, alles sauber aufzuarbeiten sei, er freue sich auf die Mitarbeit daran. Das muss alles nicht stimmen, aber es kann dafür sorgen, dass vielleicht ein paar Anwesende im U-Ausschuss Herzerln in den Augen haben.

Ich beobachte das schon seit einigen Wochen. Mit Karl Nehammer wird sehr wohlwollend umgegangen, weil er sich zu Beginn seiner Amtszeit sehr geschickt angestellt hat. Er gab sich betont offen und freundlich, lud den „Falter“ zum Solo-Interview und nicht in den Gerichtssaal, ging auf SPÖ und Neos zu, die oft damit handerten, dass Kurz kein großes Ohr für sie hatte. Nun fragte der Kanzler der neuesten ÖVP plötzlich Pamela Rendi-Wagner und Beate Meinl-Reisinger um Rat, bat um Mithilfe, es fehlte nicht viel und man hätte zu Weihnachten gemeinsam unterm Baum „Stille Nacht“ gesungen.

Die Strategie trug Früchte. Die Impfpflicht wurde von vier Parteien gemeinsam beschlossen, nun kann, abgesehen von der FPÖ, keine Parlamentsfraktion mehr wie Rumpelstilzchen darauf herumtrampeln, der Boden ist dauerhaft versiegelt. Am Samstag der vorigen Woche begann den neuen Bündnispartnern aber zu dämmern, dass der Schmusekurs seine Grenzen hat und Nehammer auch anders kann. Von seinen Öffnungsplänen erfuhr die Opposition aus den Medien. Kein Gipfeltreffen, kein Telefonat, kein gar nichts. Die ÖVP steckte den Pakt an befreundete Medien durch, die Kumpels und Kumpelinnen von der Schlacht um die Impfpflicht brauchte sie diesmal nicht. Nicht jedes Erwachen ist schön, manchmal ist es von einem Brummschädel begleitet.

Ich hege den Verdacht, dass einige an Nehammer vor allem schätzen, dass er nicht Sebastian Kurz ist. Es wird dabei gern vergessen, dass der Kanzler der neuesten ÖVP früher Generalsekretär war, ein Job, der üblicherweise nicht an Personen vergeben wird, die Triangel spielen, sondern eher an Paukisten. Ich füge der guten Ordnung halber dazu: Ich habe keine schlechte Meinung von Nehammer, allerdings auch keine gute, sondern gar keine. Ich kenne ihn zu wenig, mir geht das auch alles zu schnell. Ist er tatsächlich ein Andersmacher, oder ein Kurz ohne Pomade im Haar? Ich weiß es nicht.

Die Stilmittel seines Vorvorgängers hat er jedenfalls beibehalten. Die Erzählung von den Grünen als Blockierer, die der ÖVP als alleinige Kämpferin für die Freiheit im Wege stehen. Die Kommunikation über die üblichen Kanäle. „Krone“ und „Österreich“ bekamen am vergangenen Wochenende lange vor allen anderen Medien die Details zu den Öffnungsplänen übermittelt, das sorgte online für das wohlige Grundrauschen, in das später die Pressekonferenz eingebettet werden sollte. Das Kanzleramt dementiert, Unterlagen vorab „rausgespielt“ zu haben, ich glaube an diese Version allerdings so wie an Marienerscheinungen, das fällt für mich in dieselbe Kategorie.

Und dann war da noch der Anruf beim „Heute“-Reporter, in dem eine Person aus dem weiteren Umfeld des aktuellen Kanzlerteams ihr Unwohlsein über die „Heute“-Berichterstattung ausdrückte und einen Wunsch/ein Ersuchen/einen Auftrag platzierte. Es ging – Trommelwirbel – um einen Bildtext auf heute.at. Der Wunsch/das Ersuchen/der Auftrag war, dass dieser Bildtext zu entfernen sei, er lautete: „Macht, was seine Landeschefs wollen: Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP)“. Mehr war nicht. Mehr wurde auch nicht daraus, der Bildtext blieb, ich finde bis heute nichts falsch daran. Ich erzähle die Episode nicht, um das als Heldentat zu framen, sondern um den Instinkt zu schärfen. Vielleicht steckt in Karl Nehammer mehr Sebastian Kurz als manche vermuten.

Ausgespielt

Damit wünsche ich allen, die in Ostösterreich leben, eine wunderbare Ferienwoche, den anderen toi toi toi. Das Leben ist derzeit sowieso ein Lotteriespiel, die Regierung erlebt das gerade schmerzvoll am eigenen Leib. Sie ließ sich von der SPÖ für „Impfanreize“ begeistern, einer davon war die Abhaltung einer Lotterie. Jeder zehnte Stich sollte gewinnen, rund eine Milliarde Euro wollte man für das Glücksspiel springen lassen. Nun zerschellte der Plan an der Realität: Es fand sich keine Lottofee, niemand für die Abwicklung. Schade, das Bild von Karl Nehammer, der im Keller des Kanzleramts zwei Millionen Gewinner zieht und anschließend anruft, hätte ich gern am Cover gehabt.

Auch die SPÖ war bald nicht mehr sicher, ob ihre Idee mit der Impflotterie eine gute war. Am 19. Jänner beriet sich die Parteispitze zum Thema, mitten in der Debatte fiel auf, dass man eines nicht wusste: Wie man eigentlich eine Lotterie durchführt. Was folgte, sorgt derzeit in der Löwelstraße für Gekicher. Luca Kaiser, Sohn des Kärntner Landeshauptmannes, wurde nämlich auf Erkundungstour geschickt. In der burgenländischen SPÖ läutete noch am selben Tag das Telefon und Kaiser stellte recht selbstbewusst Nachforschungen an. Er dürfte keine nachhaltigen Erfolge erzielt haben, denn von den Roten hörte man bis Freitag nichts mehr zum Glücksspiel. Erst da fanden SPÖ und Scheitern wieder zueinander.

Das war aber erst das Vorspiel. Am selben Tag fand eine Videokonferenz zwischen Bund und Ländern statt, es ging um eine Lotterie, die Österreich tatsächlich ins Haus steht: Wie managt man die Anträge zur Impfbefreiung? Das Ergebnis lässt sich kurz zusammenfassen: Gestern trat die Impfpflicht in Kraft, bei den technischen Vorarbeiten war gleichzeitig Stunde null. Es gibt noch keine Beauftragung, keinen konkreten Plan, wer was macht, keine Definition, welche Ausnahmen zur Impfpflicht gestattet werden, wer zahlt und vor allem was, wo und wie man einreichen kann, neun verschiedene Landeslösungen (plus eigene für Statutarstädte) sind angedacht. Der zuständige Minister Wolfgang Mückstein nahm an den Beratungen erst gar nicht teil.

1,3 Millionen Österreicher sind derzeit nicht ausreichend oder gar nicht geimpft, für rund 250.000 davon dürfte es berechtigte Ausnahmegründe geben. Es werden aber viel mehr Anträge auf Impfbefreiung erwartet, eine Million sind realistisch. Diese Anträge können vorerst einmal gar nicht, später dann nicht elektronisch verarbeitet werden, denn ELGA gab am Freitag bekannt, frühestens um den 22. April herum die technischen Voraussetzungen dafür fertig zu haben. Bis dahin sollen die Anträge irgendwo zwischengespeichert werden, sie können aber auch per Post einlangen. Die Bundesverwaltungsbehörden sollen die Daten nachher händisch eintragen. Steht wirklich im Sitzungsprotokoll.

Österreich ist wirklich ein wunderliches Land.

*In der ersten Version stand hier, dass die Chats bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft landeten. Dazu teilt mir WkSta mit: „Die entsprechenden Protokolle lagen und liegen der WKStA jedoch tatsächlich bis dato nicht vor und sind auch nicht Gegenstand eines bei uns anhängigen Ermittlungsverfahrens.“

Alle Fotos:
Sebastian Kurz: „Heute“, Helmut Graf
Werner Kogler: „Heute“, Helmut Graf
Gecko: Picturedesk, Tobias Steinmaurer
Pamela Rendi-Wagner: „Heute“, Helmut Graf

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Bisher erschienen:
Hallo Hase! Hallo Pfau!
Impfgicht
Das Jahr der Kehrseiten
Im Echsenreich
Haarige Angelegenheiten
Bussibär in der Karlsburg
Der neue Kurz
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Operation Rindsbackerln
Nein danke!
Nur ned hudeln
Wo ist jetzt der Tunnel?
Wendepunkte
Schattenspiele
Präsident Rudi
"Knackfinger unchained"
Der nächste Kanzler
Das virologische Duett
Kinder, wie die Zeit vergeht
5 Punkte für ein Halleluja
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