Am Arsch

Die Tribute von Coronam, Teil 2. Wie das Virus Ischgl eroberte. Und umgekehrt.

Zu Silvester 2019/2020 stieß man auf ein „gutes neues Jahr“ an und rief lauthals „Prosit“, aber was wünschen wir unseren Lieben und uns eigentlich für 2021? Eine schöne Inzidenz? Eine Reproduktionszahl unter 1? Nasenschleimhäute, die aussehen wie Weinbergschnecken? Dass man bei allen Versuchen, im Leben Tritt zu fassen, unter 100 Mal auf die Schnauze fällt, gemessen auf 100.000 Einwohner? Dass die Impfung wirkt oder dass man zumindest danach einen tadellosen 5G-Empfang hat? Ein paar neue geile Verordnungen oder hat man sich die schon zu Weihnachten geschenkt? Einen eigenen TV-Kanal nur für den Kanzler (obwohl es den eigentlich schon geben soll)? 10 Euro für jeden Satz von Werner Kogler, den man versteht? Dass sich Anschobers entscheidende Wochen verdammt noch einmal endlich entscheiden können? Dem Budget satte Einnahmen aus der Airbnb-Vermietung von Schulklassen, für die Kinder benötigt man sie ja ohnehin nicht mehr? Dass sich Alexander Van der Bellen auf den Balkon vom Belvedere stellt und in den Garten hineinruft: „Österreich ist freigetestet?“ 2021 wird jedenfalls ein besseres Jahr, diese Prognose wage ich. Ich darf anfügen: Die Latte dafür liegt nicht sehr hoch.

Am 1. März weckte uns die sanfte Stimme des Gesundheitsminister auf Ö3. Rudolf Anschober hatte Claudia Stöckl für „Frühstück bei mir“ in sein Haus geladen, es liege „am Waldrand bei Steyregg“ im oberösterreichischen Mühlviertel und es gebe dort „viele Pflanzen, Bauernmöbel und Buddha-Köpfe“ schilderte die Ö3-Interviewerin, von der ländlichen Esoterik oder der esoterischen Ländlichkeit offenkundig angetan. Aber auch die Abgeschiedenheit schien in diesen Tagen keinen ausreichenden Schutz vor dem Virus mehr zu bieten, denn Anschober warnte die Radiohörer: „Wir können Österreich unter keinen Glassturz stellen“. Diesen Satz wiederholte er vor den Iden des März mehrfach und das war gut so. Wer in diesem Land lebt, hat ohnehin den Eindruck, dass Österreich eine Art Schneekugel ist, dafür muss es nicht einmal Winter sein.

Zehn Monate später ereilten uns weitere Infos über das Haus „am Waldrand bei Steyregg“, es gibt dort nämlich mehr als nur „viele Pflanzen, Bauernmöbel und Buddha-Köpfe“. „Standard“-Reporterin Katharina Mittelstaedt begleitete Anschober „über mehrere Monate hinweg“, ihr informatives, gleichwohl liebevoll gehaltenes Politiker-Porträt ging am Christtag online. Die geneigte Leserschaft bekam geschildert wie es Anschober so geht, wenn mit einem Wattestäbchen „zwei bis drei Zentimeter“ tief in seiner Nase herumgestierlt wird. Sollte es einmal eine eigene Kolumne mit einschlägigen Reportagen dazu geben, böte sich der Name „Pfrnak-Insider“ an, man könnte mit Sebastian Kurz beginnen, er macht das sicher gerne. Von Anschober weiß man nun, dass er neben Retriever Agur auch drei Katzen als Haustiere durchfüttert, dass er es nur mehr jedes zweite Wochenende heim schafft, „um dann zwei Tage von Linz aus zu arbeiten“, im Schnitt „14 bis 16 Stunden“ am Tag.

Der Gesundheitsminister kann auch recht grausam sein, bei einer Zugfahrt verweigerte er etwa Agur kaltschnäuzig ein Stück Panettone, Christbäume werden bei ihm nicht einfach zu ihrer letzten Ruhestätte gebracht, sondern er setzt sie im eigenen Garten aus und das bei dieser Winterkälte. Anschober hat „wie jedes Jahr“ auch heuer einen lebenden Christbaum im Topf gekauft, im Garten steht schon „ein kleiner Wald an Christbäumen“. Den naheliegenden Kalauer, dass der Gesundheitsminister in der Krise vielleicht deshalb den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, ließ die Reporterin leider aus, vielleicht wollte sie die Weiterführung ihrer „Langzeitbeobachtung“ nicht gefährden.

Als Anschober mit uns frühstückte, zählte Österreich 14 bestätigte Infektionsfälle, trotzdem waren wir da schon am Arsch. Am Tag davor war Life Ball-Veranstalter Gery Keszler überraschend am Parteitag der Wiener ÖVP aufgetaucht und hatte eine denkwürdige Rede gehalten. „Bin ich auch schuldig dafür, dass ich Blümel bei seinem Knackarsch lieber hab, als Ludwig bei seinem verschlagenen Schnitzelgesicht“, sagte er. Ein halbes Jahr später gewann das „Schnitzelgesicht“ die Wiener Landtagswahl turmhoch vor dem „Knackarsch“, auch weil das „Schnitzelgesicht“ einen „Schnitzelgutschein“ für alle aufgelegt hatte. Wir lernen: In Wien wird sogar ein Virus paniert.

Als Österreich am Arsch war, befand sich Coroni noch in Innsbruck und ließ sich von der Drehtür des Grand Hotel Europa hinaus schwingen. Auf der Straße sprach das Virus einen älteren Herren an, eher so aus einer Laune heraus, denn es hatte mitbekommen, dass die Österreicher begeisterte Wintersportler sind und das galt es mit eigenen Augen zu sehen, also fragte es: „Wo kann man denn hier Schi fahren?“ Der Mann sah das Virus prüfend an, so als müsste er erst taxieren, ob er bei seinem Gegenüber überhaupt eine Eignung erkennen könne, die schneeweißen, heimischen Hänge beflecken zu dürfen, und sagte dann: „Mander, da muascht Linksumehintenaufeobeaufe“.

Coroni verstand kein Wort, bedankte sich trotzdem höflich, ließ sich ein letztes Mal ins Hotel hineindrehen, packte die Koffer, ging zu einem Taxistand, stieg ein und memorierte, ohne über die Bedeutung des Wortes auch nur irgendetwas zu wissen, aus dem Gedächtnis: „Ich möchte bitte gern Linksumehintenaufeobeaufe“. „Ah, nach Ischgl“, antwortete der Taxler und brauste los. Erst nach links, dann Richtung Westen, bergauf, ein kleines Stück bergab, schließlich steil bergauf, durch ein paar Tunnels und Kreisverkehre durch, nach etwas über einer Stunde war er schließlich da und blieb in der Nähe der Fußgängerzone stehen. Coroni bezahlte, gab ein fürstliches Trinkgeld, das der Fahrer ohne sichtbare Regung an sich nahm, öffnete die Wagentür und noch im Aussteigen kam ihm ein Jauchzer aus. „Wuuuuuhaaaan, ist das geil hier!“

Coroni schnappte sich die Koffer und buchte sich ein Zimmer im erstbesten Hotel, stellte aber schnell fest, dass der Ort ohnehin im Besitzer einer Handvoll Familien zu sein schien und es ziemlich egal war, wo man sich einquartierte, irgendein Clanmitglied stand immer vor einem, es war ein bisschen so wie bei Hase und Igel. Sein Hotel, der „Goldene Adler“, gehörte einer Familie Kurz. „Die haben wirklich Humor hier im Land“, lächelte Coroni, bezog sein Zimmer und machte sich dann zu einem Spaziergang durch den Ort auf.

Man muss wissen, dass der Sexualtrieb bei Coronaviren sehr stark ausgeprägt ist, die Natur hat das so eingerichtet. Coronaviren gründen selten Buchklubs, führen nicht Regie in hochdekorierten Theaterstücken, erforschen sich keinen Nobelpreis, gewinnen mit Bayern München nicht die Champions League, sie sind einfach auf der Welt, um sich zu vermehren, das aber können sie ziemlich gut wie wir inzwischen leider wissen. Ihre Leidenschaft für alle Arten der Fortpflanzung bestimmt auch ihren Blickwinkel auf die Welt, auch um die rundherum.

Agur und der Buddha aus Steyregg

Als das Virus also so durch den früheren Armeleute-Bauernort schlenderte, über den sich in den letzten paar Jahrzehnten der Inhalt eines Geldsackes ergossen haben musste, kam es aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ischgl mit seinen nur 1.600 Einwohnern aber 12.000 Gästebetten, wirkte wie ein Ballermann für Vertragsbedienstete der Entlohnungsstufe acht oder höher, die einmal im Jahr die Sau rauslassen wollen oder eben rein. In den Straßen rangelten hurtig hochgezogene Beton-Bettenburgen mit Almhütten in scheingemütlich gebeiztem Holz um die besten Plätze. Alles hier brüllte nach Aufmerksamkeit, die schneebedeckten Gipfel ringsum dagegen schienen flehentlich darum zu betteln, sie doch in Ruhe zu lassen oder zumindest einigermaßen zu schonen. Am Dorfkern floss die in ein Bachbett domestizierte Trisanna vorbei, die barocke Pfarrkirche mit dem gotischen Turm schaute herab von einem kleinen Hügel auf sündige Clubs wie das „Pacha Ischgl“, das auf Plakaten mit „Dirndl Girls“ warb. Die Masse von Menschen in bunten Schigewändern im Ort wirkte wie eine Kuhherde, die durch die Fußgängerzone getrieben wurde bis zur nächsten Tränke, man wurde schnell fündig.

Als Coroni also so durch den Ort flanierte, war es selig, es fühlte sich angekommen und dann fiel ihm auch noch die Silvrettabahn fast in die Arme, der Porsche Cayenne unter den Schibeförderungsmitteln. 18 Personen fasst jede Kabine, in 15 Minuten geht es von 1.360 Meter auf 2.321 Meter, 3.440 Leute schaufelt die Bahn in der Stunde in die Höhe, acht Motoren mit gesamt 4.350 PS treiben sie an. Coroni stand am Parkplatz, schaute zu wie die Gondeln in die Talstation einfuhren und wieder hinaus, hinein und wieder hinaus und für das Virus war das ein sexueller Akt, eine Penetration, vor seinen Augen spielte sich ein Virus-Porno ab und das im Freien. Die Gondeln hatten Sex mit dem Gebäude der Talstation und die Talstation hatte Sex mit den Gondeln, rein-raus, unaufhörlich, das Ächzen der dicken Stahlseile passte perfekt zum multimedialen Klangkörper.

Coroni konnte sich fast nicht losreißen von diesem Bild, aber es wurde langsam dunkel, der Ort erwachte zu einem neuen, anderen Leben, die schneebedeckten Gipfel verdeckten nun vor lauter Scham ihre Augen, die Pfarrkirche hielt sich die Ohren zu, die Trisanna versuchte möglichst geräuschlos an den Clubs vorbeizufließen, aus denen es nun wummerte, und die auf das Vieh warteten, um es zu laben. Untertags hatte nur die Silvrettabahn Sex mit den Gondeln, nun war ganz Ischgl Porno. Es konnte kein Zufall sein, dass es im Ort eine Bar gibt, die „Kitzloch“ hieß. Coroni ging schnurstracks hinein.

Das „Kitzloch“ ist eines von 14 Après-Skibars im Ort, es hat 120 Sitzplätze, die allerdings oft dahingehende zweckentfremdet werden, dass man auf ihnen steht. Das Lokal sperrt um 15 Uhr auf und um 1 Uhr zu, bis 23 Uhr gibt es Essen, sechs Stück „Austern Gillardeau I“ kosten 38 Euro, Spare Ribs 21 Euro, Käsespatzeln gibt es für 14,50 Euro. Der Tagesumsatz beträgt 15.000 Euro „an Spitzentagen natürlich wesentlich mehr“, verriet Betreiber Bernhard Zangerl der Tiroler Expertenkommission. 90 Prozent der Gäste seien Skandinavier, Isländer, Norweger und Dänen, das sollte noch eine Rolle spielen in diesem Winter.

Almrausch

Das Beste aus beiden Welten

Das „Kitzloch“ gehört der Sporthotel Silvretta GmbH, Geschäftsführer ist Peter Zangerl, Bernhard Zangerl ist sein Sohn. Die Sporthotel Silvretta GmbH besitzt auch das Fünfsternhotel „Silvretta“, den Maashof, die Disko „Kuhstall, das Restaurant „Bärafolla“, das Restaurant „Stiar“ und das „Wiartshaus“. Es gibt mehr Zangerls im Ort als Skipisten. Günther Zangerl dient der Silvrettabergbahn als Vorstand, die Gemeinde ist mit 27,88 Prozent Aktionär der AG, Emil Zangerl und Stefan Zangerl sitzen im Aufsichtsrat. Emil Zangerl ist gleichzeitig Vizebürgermeister, Armin Zangerl Gemeindevorstand, Georg Zangerl ist Ausbildungsleiter der Fachschule für Seilbahnlehrlinge in Hallein, Bertram Zangerl wird dort geschult. Der Richard und der Hugo und der Christian und die Anna und der Philipp und die Sabine und der Armin, der Karlheinz und die Brigitte, der Emil und der Florian und der Eduard und die Angelika und der Carl und die Brigitte und der Elmar, sie alle heißen Zangerl und sie alle besitzen oder führen Hotels oder Pensionen in oder um den Ort, es ist nur ein kleiner Auszug aus dem Familienstammbaum. In der Schischule unterrichten Andreas Zangerl und Christian Zangerl und Christoph Zangerl und Mario Zangerl und Mathias Zangerl und Michael Zangerl, der auch Obmann-Stellvertreter des Tourismusverbandes Paznaun-Ischgl ist. Hedwig Zangerl notiert alles feinsäuberlich, sie ist die Stadtchronistin.

Das ist nichts Besonderes im Ort, es gibt mehrere Großfamilien wie die Zangerls, auch den Namen Kurz hört man oft, dafür müssen die Ischgler gar nicht erst den Fernseher aufdrehen. Werner Kurz ist Bürgermeister, Stefan Kurz und Alois Kurz sitzen im Gemeinderat, Hermine Kurz führt den „Goldenen Adler“, das Hotel in dem Coroni wohnte. Aber jetzt war das Virus ja nicht am Zimmer, sondern im „Kitzloch“, schließlich war Coroni nicht nur zum Vergnügen da, es gab auch einen Job zu erledigen.

In der Après-Skibar drängelten sich die Menschen, Coroni wollte schon zum Smartphone greifen und seine Verwandtschaft anrufen, seine Zangerls, damit sie herkommen und schauen, kein Corona-Flagshipstore auf der Welt könnte das breite Angebot, das die Virusfamilie zu bieten hat, besser herzeigen. An die 20 MitarbeiterInnen arbeiteten in dem Lokal, sie bahnten sich den Weg durch die auch auf den Tischen und Sesseln tanzenden und johlenden Massen, indem sie in Trillerpfeifen bliesen, Coroni war hellauf begeistert. Shots wurden zu Dutzenden herumgereicht, das Publikum unterhielt sich mit „Beer-Pong“, ein Tischtennisball wurde in den Mund genommen und in ein benachbartes Trinkglas gespuckt. Auf einem Tablett waren Corona-Bierflaschen aufgestellt wie zu einer Hochzeitstorte mit Sternspritzern rundherum, jeder konnte zugreifen, „Corona-Party“ hieß das im „Kitzloch“, auf Facebook fand sich das alles dokumentiert.

Der Kitzlocher

Man muss sagen, dass sich Leistung nicht immer lohnt in Österreich, in diesem Fall aber schon. Die „Corona-Parties“ im „Kitzloch“ trugen schnell reife Früchte. Es gibt valide Hinweise, dass das Virus schon seit Ende Jänner in dem Lokal grassierte, aber so richtig Spaß an der Sache fand es erst jetzt. Am 4. März klagte ein Barkeeper aus Norwegen über Symptome. Genau genommen war der Barkeeper aus Norwegen gar nicht aus Norwegen, er hieß nur Sören, war aber in Wirklichkeit Deutscher, die in Ischgl aber besser Franz, Horst oder Karlheinz heißen sollten, sonst werden sie der Neigungsgruppe Skandinavien zugeordnet, auch in Berichten der Gesundheitsbehörden. Der Barkeeper aus Norwegen, der nicht aus Norwegen war, war auch kein Barkeeper, sondern Kellner, mit dieser Genauigkeit gingen die Verantwortlichenn auch sonst an die Arbeit. Die Ärztin Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion Innsbruck berichtete am 8. März von einem Lokalaugenschein im „Kitzloch“ nach Wien. Man habe elf Mitarbeiter vom Service entdeckt, die Symptome aufgewiesen hätten und zwar „seit einer Woche, aber auch länger (bis zu vier Wochen)“. Auch Betreiber Bernhard Zangler war infiziert, testen ließ er sich nicht, Aspirin reichte, bei ihm wurden später Antikörper festgestellt. Da waren wir schon lange am Arsch.

Auch außerhalb der Bar traten nun immer mehr Infektionsfälle auf, oft wurde kreativ mit ihnen umgegangen. MitarbeiterInnen wurden heimgeschickt oder zu Vertrauensärzten, die Lokale blieben offen. Das „Kitzloch“ sperrte einen Tag zu, wurde desinfiziert, die Mannschaft ausgetauscht, wo das neue Personal plötzlich herkam, blieb ein Rätsel. Ein Arzt, berichtete die Kellnerin einer Schihütte der Experten-Kommission, habe in ihrem „Gesicht ein bisschen herumgedrückt“, um dann zu diagnostizieren, dass sie kein Corona habe. Der Barkeeper aus Norwegen, der nicht aus Norwegen stammte und nicht als Barkeeper arbeitete, sondern als Kellner, war inzwischen positiv getestet worden. Am 8. März verfasste Anita Luckner-Hornischer eine neue Mitteilung, der Einfachheit halber blieb sie dabei, dass der Deutsche ein Norweger war. „Eine Übertragung des Coronavirus auf Gäste der Bar“, schrieb die Ärztin, „ist aus medizinischer Sicht eher unwahrscheinlich“. Die Mitteilung erhielten alle Vermieter der Tourismusregion Paznaun-Ischgl. Aufatmen!

Die guten Nachrichten rissen nicht ab. Das Virus entwickelte sich nach und nach zu unserem bekanntesten Exportgut. Reiserückkehrer aus Ischgl verteilten Corona in ganz Europa. Bei einer deutschen Gruppe wurden 14 Personen positiv getestet, bis 10. März gab es 82 infizierte Dänen und 31 infizierte Isländer. Das Land Tirol veröffentlichte am 5. März und am 8. März offizielle Pressemitteilungen, in denen es hieß: „Nach ersten Erhebungen ... dürfte sich die Ansteckung erst im Flugzeug bei der Rückreise von München nach Reykjavik ereignet haben. Unter dieser Annahme erscheint es aus medizinischer Sicht wenig wahrscheinlich, dass es in Tirol zu Ansteckungen gekommen ist“. Zur Expertenkommission sagte der zuständige Beamte später, „diese Botschaft“ sei „von den Medien verfälscht worden“. Für Ischgl aber ergab sich eine win-win-win- Situation. Das Virus war in den Ort eingeschleppt worden, man war folglich nicht dafür verantwortlich. Ein Ausländer, egal, ob nun Norweger oder Deutscher, hatte es weiterverbreitet, dafür war man noch viel weniger verantwortlich. Angesteckt hätten sich die Betroffenen tatsächlich erst im Flugzeug außerhalb von österreichischem Hoheitsgebiet und nicht in der gesunden Tiroler Luft, dafür war man am allerwenigsten verantwortlich. Die Party konnte noch ein bisschen weitergehen.

Ich wünsche einen wunderbaren Weihnachtstag. Lesen Sie morgen: Coroni flüchtet aus Ischgl und trifft erstmals auf Werner Kogler, diesmal aber wirklich. Ein bisschen sollten wir auch über die Impfung reden, der wir Sonntag beiwohnen dürfen, statt wie sonst immer die Frühmesse zu besuchen.

Fotos:
Skilift: ORF, "Am Schauplatz"
Rudolf Anschober (vor Corona): "Heute", Helmut Graf
Katy Perry, Ischgl 2009: Picturedesk
Plakat Ischgl: Picturedesk, Ernst Weingartner
Kitzloch-Betreiber Bernhard Zangerl: Picturedesk, Roland Mühlanger

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