Die nackte Kanone
Sebastian Kurz, eine Brise Hollywood und eine Bombe, die nicht detonierte. Ein Strip ohne tease.

Während im Kunstforum Wien Nackte enthüllt wurden, ließ die Republik endgültig die Hosen runter. Am Dienstag dieser Woche wurde in der Innenstadt die neue Ausstellung von Helmut Newton eröffnet, an die 300 Fotografien sind zu sehen, aber die lebensgroßen Models wirkten an diesem Tag sogar noch ausgezogen angezogener als der Rest des Landes. Einige Stunden davor war öffentlich geworden, dass Thomas Chattanooga Schmid, zuletzt Vorstand der staatlichen Beteiligungsagentur ÖBAG, ausgepackt und damit seinem geliebten Kanzler, politischen Lebensabschnittspartner und Sektenführer die Kleider vom Leib gerissen hatte.
Die Strecke von der Staatsoper bis zum Burgtheater misst etwa 1,4 Kilometer. Irgendwann 2012 wurde sie zu meinem Boulevard of Broken Dreams. Als ich mit dem Auto den Ring entlangfuhr, läutete mein Telefon, Thomas Schmid war dran, er wirkte einigermaßen aufgebracht. Ich kannte ihn bis dahin kaum, er war Pressesprecher beim damaligen Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger, ich recht frisch im Amt als Chefredakteur von „Heute“. Die Titelzeile des Tages passte ihm nicht, ich kann mich leider nicht mehr erinnern, worum es ging. Schmid packte den Pressesprecher-Dreizack aus und versuchte, ihn mir in den Rücken zu stoßen. Er tobte („das ist eine wirkliche Sauerei“), tat enttäuscht („hatten auf eine gute Zusammenarbeit gehofft“), warnte („das lassen wir uns nicht gefallen“). Ich wünschte ihm einen schönen Tag, unser Verhältnis blieb von da an kühl, meine Lieblingstemperatur.
Buschmann

Das Le Méridien Vienna am Robert-Stolz. Platz 1 in der Wiener Innenstadt trägt fünf Sterne, hat 294 Zimmer und 10 Meetingräume. 2015 ging das Hotel pleite, seit 2016 wird es von der Munich Hotel Partners GmbH betrieben. Es ist ein beliebter Ort für Veranstaltungen, der Life-Ball gab hier jahrelang seinen Cocktail-Empfang, am Abend trifft sich in der Bar gern das schöne Wien auf einen Absacker, vom Management der mittleren Ebene bis zu den Studentinnen und Studenten, die noch in der Brieftasche der Eltern wohnen. Am Mittwoch der vergangenen Woche erlebte das Hotel ein Theaterpremiere der besonderen Güte. Das Debut von Sebastian Kurz als Schauspieler.
Der Handlungsreisende hatte einige handverlesene Journalisten für den Nachmittag ins Le Méridien gebeten. Der Grund für die Einladung war etwas schwammig formuliert, aber die Vermutung lag nahe, dass Kurz ausreichend Seife für seine eigene Reinwaschung mitbringen würde. Tatsächlich machte der gewesene Kanzler die Journalisten mit einem Smartphone-Mitschnitt vertraut. Er hatte am 18. Oktober 2021 über Signal ein Telefonat mit Thomas Schmid geführt und das Gespräch mit einem zweiten Handy aufgezeichnet. Den Inhalt vermittelte Kurz den Reportern in vier Slots, die aufeinander folgten und in unterschiedlichen Räumen abgehalten wurden. Eine Person wurde einzeln aufgeklärt, es gab zwei Dreierrunden und zum Schluss eine Gruppe aus sechs Journalisten, die Bühnenreifes erlebten, ohne je ein Theater betreten zu haben.
Kurz und seine Pressesprecherin lasen das Telefonat nämlich in verteilten Rollen vor. Die Sprecherin gab Thomas Schmid, Sebastian Kurz mimte Sebastian Kurz und das durchaus gekonnt. Andersrum wäre es vielleicht pfiffiger gewesen, aber die Anwesenden erlebten an diesem Tag keinen gewesenen Kanzler, dem der Schalk im Nacken saß. Kurz wirkte eher fahrig, aufgebracht, seine Inszenierung wies zudem ein paar handwerkliche Fehler auf, die ihm in der Zeit der Message Control nicht passiert wären. Als nämlich die Reporter der letzten Gruppe Kasperl und Petzi vorgespielt bekamen, saßen ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Slots davor schon an den Laptops und ließen die Reinwaschung des Handlungsreisenden in die Welt hinausfließen.
Ich darf das so freimütig erzählen, denn ich war nicht geladen. Das überraschte mich nicht, ich bin schon seit einiger Zeit nicht mehr an allen Höfen wohlgelitten, das macht nichts, ich finde auch so mein Auskommen. Augenzeugen aber vermitteln mir, dass sie ein Gefühl der Ergriffenheit erfasste, als sie Sebastian Kurz vor sich sahen und dieser Sebastian Kurz live Sebastian Kurz zitierte, etwa mit den Worten „ich könnt jeden Tag irgendwie explodieren“. Das passierte allerdings mitnichten, nicht einmal „irgendwie“.
Vielmehr entwickelte sich ein flüssiger Dialog, arm an Inhalten, aber reich an dramatischen Momenten. Das Leben sei derzeit „ein Wahnsinn“ stimmten die beiden überein, der Mitterlehner „eine Sau“, Umfrage-Trickserin Sabine Beinschab eine „deppate Kuh“, Matthias Strolz „ein Widerling“, der „Standard“ ein Hort voller „Sexisten“. Wie man so redet halt. Wer sich das Transkript, das im Le Méridien im Anschluss an die Darbietung verteilt wurde, mehrmals durchliest, der merkt wie Kurz seinem einstigen Weggefährten eine Falle stellen will. „Du bist nicht schuld“, „du hast keine Aufträge erteilt“, „du hast mit all dem nichts zu tun“, das möchte er hören, aber Schmid scheint den Braten zu riechen und lässt ihn im Ofen. Bis Kurz die Nerven verliert, das Telefonat flott zu Ende bringt und auf ein persönliches Treffen drängt. „Eine Bombe“ sei das, verortete der Anwalt von Kurz den Mitschnitt, den er trotz der Sprengkraft ein Jahr lang in seinen Tresor gelagert hatte, die Aussagen von Schmid seien damit widerlegt. Über die Definition von „Bombe“ wird beizeiten zu reden sein.
Trinkst Du auch gern Benko?

In den letzten Tagen erschienen gleich zwei Bücher über den neuen Stern am Schauspielhimmel. Eines ist hübsch aufgemacht, zeigt den gewesenen Kanzler in Farbe, er blickt andachtsvoll zur Seite, es trägt den Titel „Reden wir über Politik“. Das zweite Buch hat gar keinen Umschlag, enthält keinerlei Bebilderung und ist lediglich mit „Beschuldigtenvernehmung“ überschrieben. In dem 2,5 Kilo schweren Wälzer erfährt man auf 483 Seiten freilich mehr über das Wirken von Kurz als in seiner eigenen Biographie.
Auch die Episode mit dem mitgeschnittenen Telefonat spielt in der „Beschuldigtenvernehmung“ eine Rolle, aber sie wird irgendwie anders erzählt. Thomas Schmid fühlte sich unter Druck gesetzt. Kurz habe ihn gedrängt, „er müsse jetzt eine schriftliche Stellungnahme abgeben, wonach er (gemeint Kurz) nichts von all diesen verfahrensgegenständlichen Vorwürfen wisse und ich die ganze Schuld auf mich nehmen solle“. Kurz habe „insistiert“, danach „mehrfach angerufen“, er habe sein Handy abgedreht, sei „auf Tauchstation“ gegangen.
Zu dem persönlichen Treffen kam es trotzdem, aber, sagen wir einmal so, die gegenseitige Vertrauensbasis scheint zu diesem Zeitpunkt schon etwas brüchig gewesen zu sein. „Ich habe davor mit Blümel telefoniert und ihn gefragt, ob er wisse, was Kurz wolle und ob dieser verwanzt sei“, erzählt Schmid. „Blümel teilte mir mit, dass auch Kurz ihn angerufen habe und gefragt habe, ob ich verwanzt sei“. Wenn du so etwas in ein Drehbuch von „Soko Donau“ schreibst, schmeißt der ORF das ganze Trumm vermutlich ins Wasser.
Wenn man die Pausen einmal außer Acht lässt, dann wurde Thomas Schmid von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) fast 100 Stunden lang befragt. Ganz genau lässt sich das nicht bemessen, denn es gab zwischen dem 21. Juni und dem 15. September 15 Termine, die Protokolle von zwei Interviews (25. August und 14. September) befinden sich aber noch nicht im Akt. Die Befragungen fanden allesamt in Graz statt, bei seinem ersten Erscheinen in Wien am 7. März war Schmid, der nun in den Niederlanden lebt, fotografiert worden, er bat fortan um mehr Diskretion.
Knapp einen Monat später war er wieder da, diesmal ohne Anwalt oder Vertrauensperson und bot sich als Kronzeuge an, seinen Rechtsbeistand informierte er darüber nicht, entzog ihm aber auch nicht das Mandat. Schmid holte einen neuen Anwalt, dieser war anfangs bei den Vernehmungen dabei, die jeweils in Blöcken von drei Tagen abgehalten wurden. Am 23. August aber erschien der ehemalige ÖBAG-Chef allein vor den Ermittlern. Er wollte sich jetzt gar keinen Anwalt mehr leisten, das Geld sei knapp. Zu diesem Zeitpunkt war das Verhältnis zum U-Ausschuss längst brisant, die Abgeordneten hatten Schmid immer wieder vorgeladen, er kam nicht, sie wussten nicht, dass er in Graz saß und sang. Die WKStA legte zwei Aktenvermerke (15. Juli und 19. September) an, in denen Schmid aufgefordert wird, mit dem Ausschuss Kontakt aufzunehmen, die beiden letzten Einvernahmen am 20. und 21. September wurden schließlich sogar abgesagt. Die Ermittler hatten Angst, dass ihr Möchtegern-Kronzeuge vor ihren Augen festgenommen und nach Wien gebracht wird.
Auch ohne die beiden Termine wird in den Protokollen ein groteskes Bild von Österreich gezeichnet, es verzerrt das Land zur Kenntlichkeit. Zu sehen ist eine Republik, die sich ein Klüngel aus fünf, sechs Personen unter den Nagel reißen will. In dieser Selbstbedienungs-Theke ist Kontrolle alles. „Ich möchte schon an dieser Stelle betonen“, sagt Schmidt aus, „nämlich dass es in dieser Republik keine einzige Personalentscheidung gibt, auf die die ÖVP Einfluss nehmen könnte, die nicht als Letztverantwortung von Sebastian Kurz getroffen oder abgesegnet wurde.“ So redet nicht einmal die Opposition.
Posten werden zwischen „Kochtreffen“ und „Schwammerlessen“ verteilt. Ein Finanzminister bietet im Amt zwei Unternehmen 1.000 Weinflaschen aus seinem eigenen Gut zum Kauf an. Ein PR-Berater stellt Rechnungen über 100.000 Euro, weil er das beim Vorgänger auch so gehalten hat. Sensible, persönliche Daten werden weitergegeben als wäre Tag der offenen Tür. Mittendrin bekommt der Generalsekretär des Finanzministeriums von Immo-Jongleur René Benko einen Job angeboten, mit Dienstwagen und 600.000 Euro Jahresgage, damit ebendieser Generalsekretär des Finanzministeriums ein paar Millionen Steuerschuld wegschaufelt. Alles nur ein Schmäh. Als Schmid weg ist, teilt ihm Benko mit „dass er nie vorgehabt habe, einen Generalbevollmächtigten zu installieren und es sich – trotz Aushändigung eines schriftlichen Vertrags (!) – nur um Gerede gehandelt habe, um Schmid für seine Zwecke zu gewinnen.“
Wer in diesem System bestehen will, muss klare Unterscheidungen treffen. Mit Gernot Blümel ist Schmid „befreundet“. Mit Sebastian Kurz verbindet ihn nur eine „berufliche Freundschaft“. ÖGB-Chef Wolfgang Katzian ist ein „politischer Freund“. Zu Kanzler-Sprecher Johannes Frischmann war eine „berufliche Freundschaft“ vorhanden, man habe „zwar privat auch Dinge unternommen, es war aber immer im beruflichen Kontext“. Mit Medienchef Gerald Fleischmann wiederum „bestand kein privates, freundschaftliches Verhältnis, es handelt sich ebenfalls um ein berufliches, freundschaftliches Verhältnis“.
Der Austausch erfolgt vielfach über WhatsApp-Gruppen. „Teilweise war diese Sprache auch durchaus rüde und grob, aber wenn wir geschrieben haben, oder ich geschrieben habe, ,Jemanden betoniert‘ zu haben, dann bedeutet das nicht, dass ich wirklich hier ganz brachial vorgegangen bin, sondern ist das Jargon mit dem man dann untereinander einfach kommuniziert hat“, sagt Schmid aus. Nur zum Chef war man unterwürfig. Als Kurz wollte, dass er Kirchenvertreter wegen deren Kritik an seiner Asylpolitik bedrängt und unter Druck setzt, übertreibt Schmid im Nachgang bei der Schilderung der Brutalität des Treffens. „Ich habe ja gewusst, dass Kurz das hören möchte“.
Hofburg-Muezzin

Am Donnerstag hielt Alexander Van der Bellen eine seiner beliebten Reden. Ich wäre dafür zu haben, ein wöchentliches Format daraus zu machen, es könnte „Neues vom Alten“ heißen, wenn sich der ORF das traut. Es gibt schon den Kirchgang am Sonntag und das Freitagsgebet, der Donnerstag wäre als Sendetermin also noch frei, der späte Nachmittag scheint gut geeignet, nach der „Karlich Show“ wäre man im Flow. Statt den Muezzin rufen zu lassen, könnte „Juli“ so um die zehn Mal beim Fenster hinausbellen, die Leute wüssten dann, dass es Zeit ist, sich um den Fernseher zu versammeln, um sich „Neues vom Alten“ anzuschauen. Auf einen Grantscherm mehr am Schirm käme es auch nicht mehr an.
Der Bundespräsident bräuchte natürlich einen Coach. Jede Woche einen Moralischen zu kriegen, reicht für die Langstrecke nicht aus, aber mit ein paar Umbauten in der Hofburg, einem neuen Styling und etwas mehr Pep in der Rhetorik könnte das Kult werden, vielleicht sogar auf TikTok, wenn die Chinesen nichts dagegen haben. Natürlich muss die Tapetentür weg, da gehören ein paar Scheinwerfer hin, Van der Bellen taucht im Lichtkegel auf, man müsste ihm so wlaznyartig ein paar Löcher in die Anzughosen schneiden, die Musik fährt an, zu „Eye of the tiger“ walkt der Bundespräsident im Takt langsam zum Pult, nimmt die Sonnenbrille ab und sagt: „Yo Leute, what´s up? Die Menschen im Land würden glasige Augen bekommen. „Endlich einer, der auf Augenhöhe mit uns spricht“.
Es geht natürlich nicht, dass der Bundespräsident der Regierung nur ins Gewissen redet, den Worten müssen Taten folgen. Wenn also etwa ein Minister deppert war, dann würde er 20 Liegenstütze und 20 Klappmesser aufgetragen bekommen. Van der Bellen könnte den Kanzler auch in die Hofburg einbestellen und ihm live in „Neues vom Alten“ ein Ohrenreiberl verpassen. Da wüssten die Leute, dass Korruption konkrete Konsequenzen hat. Wenn der Präsident keine Lust auf einen Auftritt hat, dann könnte seine Gemahlin für ihn einspringen. Das Volk würde sich an sie gewöhnen, die Amtsübernahme in sechs Jahren ginge dann leichter von der Hand.
So weit waren wir an diesem Donnerstag noch nicht, da rief der Bundespräsident recht kurzfristig zur TV-Rede. Um 15.07 Uhr wurden Medien via Austria Presse Agentur verständigt, sie hatten dann 23 Minuten lang Zeit, sich für den Termin anzumelden und mussten dann das schnellste Pferd im Stall nehmen, denn die Ansprache war bereits für 16.15 Uhr avisiert. Der Grund der Eile war nicht in Erfahrung zu bringen, vielleicht war Van der Bellen aus dem Mittagsschlaf hochgeschreckt, hatte sich gefragt, was er mit dem Rest des Nachmittags anfangen sollte und sich dann dafür entschieden, das Volk über den Umweg seiner eigenen Entrüstung moralisch aufzurüsten.
Er redete 7.18 Minuten lang, 42 Jahre nachdem der damalige Bundespräsident Rudolf Kirchschläger im Angesicht des AKH-Skandals zum „Trockenlegen der Sümpfe“ und der „sauren Wiesen“ aufgefordert hatte, unternahm Alexander Van der Bellen einen neuen Anlauf. Er urbanisierte die Metapher, sprach von Chats, die „sich zu einem sichtbaren Wasserschaden entwickelt“ und „die Substanz des ganzen Gebäudes erreicht“ hätten. Eine „Generalsanierung“ sei nötig und es sei seine Pflicht dafür zu sorgen, „dass das auch passiert“. 1980 suchten wir einen Landschaftsgärtner, nun einen Installateur. Leider ist der aktuelle Regierungschef ein gelernter Soldat.
Karl Nehammer versprach trotzdem umgehend, die Worte des Bundespräsidenten „sehr ernst“ zu nehmen. „Volle Aufklärung und Transparenz“ seien wichtig, sie müssen sich aber in der Schlange anstellen, denn der Kanzler wies darauf hin, dass Teuerung und Transparenz „die echten Probleme der Menschen“ seien. Der Wasserschaden wird noch einige Zeit auf seine Reparatur warten müssen. Und Nehammer auf sein Ohrenreiberl vom Alten.
Bissfest

Ich wünsche einen wunderbaren Sonntag. Der Beginn der Herbstferien bietet eine gute Gelegenheit, mit der Satire etwas Pause zu machen, zu viel Humor ist auch kein Spaß. Hin und wieder probiere ich es auch auf der Titelseite meiner Zeitung mit etwas Schalk, nun ja. Die letzten Landtagswahlen versuchte ich mit den Worten „ÖVP stürzt in Tirol auf Platz 1 ab“ zusammenzufassen, das brachte viel Schulterklopfen ein, einige waren dabei grob. Den Lauschangriff des gewesenen Kanzlers betitelte ich nun mit „Tonband-Falle: 00Kurz trickst Kronzeugen aus“. Dafür kassierte ich den sozialen Medien zu meinem Erstaunen einige Ohrfeigen. Ich lerne: Wenn du in Österreich jemanden Fallensteller, Trickser und Doppelnull in einem Satz nennst, dann bezichtigen dich Teile der Leserschaft der Lobhudelei. Aber das macht nichts, ich bin nicht der erste Hofnarr, der geköpft wird.
Aber nicht ich allein mühe mich mit Satire ab, sondern auch der ORF. In der ZiB 1 war am Freitag ein Bericht vom Treffen der Gesundheitslandesräte zu sehen. Zuerst konnte man Johannes Rauch dabei beobachten, wie er eine steile Treppe emporstieg, seine Sprecherin folgte ihm, bepackt mit zwei großen Taschen und einem riesigen Blumenstrauß, der Minister vor ihr trug nur die Verantwortung. Oben busselte Peter Hacker seine Kärntner Kollegin Beate Prettner links und rechts ab, dazwischen murmelte sie „brauch ma ka Maske“. Hacker hielt danach ein flammendes Plädoyer für den Wiener Weg im Allgemeinen und den verpflichtenden Mundschutz im Speziellen.
In Österreich teilen sich Realität und Satire ein Doppelbett. Sie liegen nebeneinander da, manchmal ein Stück weiter voneinander entfernt, dann wieder so nah, dass man glauben könnte die beiden wären eins. Einer schnarcht, der andere redet im Schlaf, dann schrecken die Realität und die Satire hoch, schauen sich verdutzt an, tun so als würden sie sich nicht kennen, drehen sich beide wieder zur Seite und schlafen weiter.
Fotos:
Sebastian Kurz: Picturedesk, Georges Schneider
Thomas Schmid: „Heute“, Helmut Graf
Kurz, Wolfgang Sobotka, René Benko: Andreas Tischler
Alexander Van der Bellen: „Heute“, Sabine Hertel
Peter Hacker, Beate Prettner: ORF
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"Oida, es reicht!"
Advent, Advent, kein Lichtlein brennt
New Hammer in New York
Reise ins Glück
Bis zum letzten Laugenstangerl
7 Tage, 7 Nächte
Schweigen wie ein Wasserfall
Deckeln und häkeln
Autokorrektur
Zwischen Tür und Mangel
Patient 37.396
Erwachet!
Der Mücktritt
Jenseits von Reden
Zum Tee bei Mückstein
Die Vier im Jeep
Anrufe aus dem Jenseits
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Impfgicht
Das Jahr der Kehrseiten
Im Echsenreich
Haarige Angelegenheiten
Bussibär in der Karlsburg
Der neue Kurz
Nicht ins Dunkel
Operation Rindsbackerln
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