Wenn sich der Mond wieder
blutrot färbt

Wenn das ganze Land wieder die Kameras und Teleskope auspackt, nachdem die Sonne untergegangen ist, dann ist wohl wieder Zeit für eine Mondfinsternis.

Seit jeher fasziniert der Erdtrabant die Menschen auf der ganzen Welt. Ein Großteil ist sogar davon überzeugt, dass der Mond unser Leben beeinflusst. So geben nicht wenige Personen an, dass sie bei Vollmond schlechter schlafen oder Stimmungsschwankungen haben. Das der Himmelskörper eine bestimmte Wichtigkeit für uns darstellt kommt nicht von ungefähr. Bereits in Höhlenmalereien ist der Mond immer wieder prominent vertreten. Er soll zum Beispiel für die Fruchtbarkeit der Frau verantwortlich gewesen sein.

Wissenschaftliche Beweise dafür, dass der Mond die Menschen direkt beeinflusst, gibt es nicht. Dass der Erdtrabant die Natur beeinflusst ist jedoch offensichtlich. Ebbe und Flut werden durch unseren ständigen Begleiter bestimmt. Auch Tiere richten sich nach dem Mond. Ob der Mensch tatsächlich eine Verbindung zum Mond hat, bleibt wohl ein Mythos.

Dennoch zieht uns das Ding da oben auf irgendeine Weise magisch an. Deutlich wird das eben zum Beispiel bei einer sogenannten Mondfinsternis. Jedoch ist der Erdtrabant auch da noch klar zu erkennen, im Gegensatz zu einer Sonnenfinsternis, bei der die Sonne eigentlich völlig "verschwindet".

Drei Arten der Finsternis

Bei einer Mondfinsternis blockiert der Schatten der Erde das Sonnenlicht. Dieses wird normalerweise vom Mond reflektiert. Deshalb erstrahlt er auch so in der Nacht, denn eigenes Licht erzeugt er nicht. Üblicherweise sorgt der Erdschatten dafür, dass der Mond zum Beispiel seine Sichelform bekommt. Ist jedoch in der Vollmondphase, dann wird er komplett vom Schatten verdeckt, was für das Himmelsspektakel sorgt.

Hinzu kommt aber noch die Tatsache, dass es drei verschiedene Arten der Mondfinsternis gibt: Die totale, die partielle und die halbschattige Mondfinsternis.

Bei der halbschattigen Mondfinsternis steht der Erdtrabant im "schwachen Schatten" des Planeten. Dabei wird der Mond lediglich schwächer beleuchtet, im Normalfall fällt einem zufälligen Beobachter jedoch kein Unterschied auf.

Eine partielle Sonnenfinsternis hingegen ist schon deutlicher. Dabei wird das meiste Sonnenlicht daran gehindert den Mond zu erreichen. Der Mond wird teilweise schattiert, behält jedoch seine Farbe.

Am spektakulärsten ist die totale Sonnenfinsternis. Hierbei wird der Mond komplett von beschattet. Das Licht der Sonne erreicht unseren Satelliten dann nicht mehr. Dennoch ist der Mond durch das reflektierte Licht der Erde zu sehen. Üblicherweise erscheint er dann rötlich.

In der Nacht auf Mittwoch ist über Österreich eine partielle Mondfinsternis zu sehen. Gegen 22 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde (Beginn der partiellen Finsternis) und erreicht gegen 23.30 Uhr die maximale Bedeckung von zwei Dritteln.

Während fast drei Stunden befinden sich Teile des Mondes im Erdkernschatten. Gegen 1 Uhr nachts am Mittwoch wird der Erdtrabant den Kernschatten wieder verlassen haben

In der kurzen Zeit wird unser ständiger Begleiter zumindest für einen Teil seine Farbe ein klein wenig verändern. Er wird wohl für knapp eine Stunde lang rostrot erscheinen. Das aber auch nur auf etwa zwei Drittel seiner Oberfläche.

Die Beobachtungschancen stehen im ganzen Land ausgezeichnet, meist ist der Himmel nämlich sternenklar oder nur gering bewölkt.

Beste Bedingungen also, die Mondfinsternis nicht nur mit bloßem Auge zu sehen, sondern sie auch fotografisch festzuhalten.

Wer aber das perfekte Foto schießen möchte, sollte sich gut auf das Event vorbereiten. Bereits vor 23.30 Uhr sollte man sich ein schönes Plätzchen suchen, um einen Schnappschuss hinzukriegen. Wichtig: Suchen Sie sich einen Ort mit möglichst wenig Lichtverschmutzung und freiem Himmel.

Zum Beobachten am Mittwoch ist freie Sicht nach Südosten wichtig, da der Mond in einer sehr tiefen Bahn über den Himmel zieht.

Auch das Equipment spielt eine wichtige Rolle. Im Idealfall stellt man die Kamera auf ein Stativ auf, um kein verschwommenes Foto zu haben. Denn klar ist: Die Belichtungszeit ist bei einem Bild in der Nacht entscheidend. Ansonsten fällt das Foto zu dunkel aus. Jedoch darf die Kamera während der Zeit, in der der Auslöser betätigt wird, nicht bewegt werden.

Außerdem: Machen Sie viele Fotos. Erst durchs Probieren findet man die perfekten Einstellungen für die jeweiligen Verhältnisse aus.

Auch ein Blick in den umliegenden Sternenhimmel lohnt sich während der Finsternis. In Nähe zur Mondfinsternis sind die hellen Planeten Jupiter und Saturn zu sehen. Als Draufgabe fliegt wenige Minuten nach 23.00 Uhr auch die ISS, die internationale Raumstation, von West nach Ost durch die Szenerie. Sie ist mit freiem Auge als auffällig leuchtender Punkt zu sehen.

Die nächste Mondfinsternis, die von Österreich aus zu sehen sein wird, ist eine wenig spektakuläre Halbschattenfinsternis. Sie findet am 10. Jänner 2020 statt.

Die nächste totale Mondfinsternis ist erst wieder im Jahr 2025 zu beobachten.